Der Druck, ein Profi zu sein

Wo Druck herrscht, herrschen natürlich auch die Angst vor dem Versagen, der Zwang zum Erfolg und ein hoher Konkurrenzkampf, der stellenweise unmenschliche Züge annimmt. Vor allem die jüngste Vergangenheit hat in dieser Hinsicht einige Beispiele geliefert. Das Burnout-Syndrom oder Depressionen sind in dieser Hinsicht die zwei extremsten Beispiele, die schon einigen Profis – darunter Spieler wie Oliver Kahn, Jan Simak, Sebastian Deisler, Markus Miller oder Martin Fenin – zugesetzt haben. In der Saison 2011/2012 gab Ralf Rangnick aufgrund des Burnout-Syndroms sogar seinen Rücktritt als Schalke-Trainer bekannt. Nur kurze Zeit später, am 19. November 2011, versuchte Schiedsrichter Babak Rafati sich kurz vor dem Anpfiff der Partie des 1. FC Köln gegen den FSV Mainz 05 das Leben zu nehmen. Er wurde allerdings noch rechtzeitig von Kollegen gefunden und gerettet. Als Grund für den Suizidversuch gab Rafati Depressionen an. Das bekannteste Beispiel dürfte in dieser Hinsicht aber der Selbstmord des ehemaligen deutschen Torhüters Robert Enke sein, der sich am 10. November 2009 auf die Schienen gelegt hatte. Auch er litt unter starken Depressionen und befand sich jahrelang in psychiatrischer Behandlung. Der Tod Robert Enkes löste europaweit tiefe Bestürzung und Trauer aus und führte dazu, dass ein Freundschaftsspiel zwischen Deutschland und Chile, das wenige Tage danach stattgefunden hätte, abgesagt wurde. Ihm zu Ehren benannte die Stadt Hannover ein Teilstück des „Arthur-Menge-Ufers“ in „Robert-Enke-Straße“ um.

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